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Präsenzsitzungen

  1. Einführung in die Präsenzberatung

Die Präsenzberatung ist das erste direkte Treffen zwischen dem Fachmann (z. B. ein Anwendungsanalytiker für Verhalten oder Psychologe) und dem Kind, bei dem der Verdacht auf eine Autismus-Spektrum-Störung (ASS) besteht, in Anwesenheit der Eltern. Diese Sitzung gilt als Grundlage für das Verständnis des Zustands des Kindes und als notwendiger Schritt vor der Erstellung eines Evaluierungs- und Interventionsplans.

  1. Ziele der Präsenzberatung

Sammlung erster Informationen von den Eltern.

Beobachtung des Verhaltens des Kindes in einer interaktiven Umgebung.

Erste Einschätzung des Schweregrads des Autismus.

Bestimmung des Bedarfs für eine umfassende Evaluation.

Bereitstellung von Unterstützung und Beantwortung der Fragen der Eltern.

  1. Schritte der Präsenzberatung im DANI-Zentrum

A) Elterninterview (Parent Interview)

Es werden strukturierte oder halbstrukturierte Instrumente verwendet, wie z. B.:

Entwicklungsverlauf-Fragebogen (Developmental History Form).

Überarbeitete Autismus-Diagnose-Interviews (ADI-R) Autism Diagnostic Interview-Revised.

Die Themen umfassen:

Medizinische und familiäre Geschichte.

Entwicklungsmuster (motorisch, sprachlich, sozial).

Aktuelle Verhaltensmuster.

Kommunikations- und Spielverhalten.

Bedeutung dieses Interviews: Es liefert präzise Daten, die helfen, das beobachtete Verhalten zu interpretieren und ein Bild der familiären Umgebung zu entwickeln.

B) Direkte Verhaltensbeobachtung (Direct Behavioral Observation)

Der Therapeut beobachtet das Verhalten des Kindes während der Interaktion mit den Eltern oder Lernhilfsmitteln.

Der Fokus liegt auf:

Verbaler und nonverbaler Kommunikation.

Reaktion auf Anweisungen.

Spielverhalten.

Stereotypen oder repetitive Verhaltensweisen.

Es können Instrumente wie der ADOS-2 (Autism Diagnostic Observation Schedule) verwendet werden.

Ziel: Beobachtung der zentralen Symptome der Autismus-Spektrum-Störung basierend auf den diagnostischen Kriterien des DSM-5.

C) Symptomprofiling und Schweregradbewertung (Symptom Profiling and Severity Level)

Die gesammelten Daten aus dem Interview und der Beobachtung werden im Rahmen des DSM-5 analysiert, das folgende Merkmale berücksichtigt:

Schwierigkeiten in der sozialen Kommunikation.

Eingeschränkte und sich wiederholende Verhaltensweisen.

Symptome werden nach Schweregrad kategorisiert (Stufen 1 bis 3).

Zusätzlich werden mögliche Begleiterkrankungen wie:

Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS).

Sensorische Störungen.

berücksichtigt.

D) Dokumentation der Beobachtungen und Empfehlungen (Documentation and Recommendations)

Alle Details werden in einem vorläufigen Bericht festgehalten, der Folgendes enthält:

Eine allgemeine Beschreibung des Falls.

Verhaltensbeobachtungen.

Erste Empfehlungen für eine umfassende Evaluation oder einen Interventionsplan.


  1. Bedeutung der Präsenzberatung

  1. Wissenschaftliche Referenzen

American Psychiatric Association. (2013). Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (5. Auflage) (DSM-5).

Lord, C., Rutter, M., DiLavore, P. C., Risi, S., Gotham, K., & Bishop, S. (2012). Autism Diagnostic Observation Schedule, Second Edition (ADOS-2).

Rutter, M., Le Couteur, A., & Lord, C. (2003). Autism Diagnostic Interview-Revised (ADI-R).

Schreibman, L. (2005). The Science and Fiction of Autism.


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